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Soldat Joe Glenton steht vor Gericht – weil er nicht nach Afghanistan will

Am 5. März steht der britische Soldat Joe Glenton vor dem Militärgerichtshof in den Merville Barracks in Colchester -weil er sich geweigert hat in Afghanistan zu kämpfen. Joe Glenton droht eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren.
Joe Glenton trat 2004 der britischen Armee bei und wurde 2006 in Kandahar Afghanistan stationiert. Er setzte sich ab – wie 17 000 andere britische Soldaten seit dem Irak-Krieg. Zwei Jahre später stellte er sich und machte seine Verweigerung auf einer großen Friedensdemonstration in London am 24.10.2009 öffentlich. An der Demonstration der britischen Friedensbewegung nahmen über 10 000 Menschen teil. Joe Glenton hielt eine in der Presse vielbeachtete Rede und schrieb einen Brief an MP Gordon Brown „why I won’t return to Afghanistan“. Darin schreibt er:

The war in Afghanistan is not reducing the terrorist risk, far from improving Afghan lives it is bringing death and devastation to their country. Britain has no business there.
I do not believe that our cause in Afghanistan is just or right. I implore you, Sir, to bring our soldiers home.

Hier gibt’s den Brief und weitere Infos auch übersetzt.
Informationen zum Verfahren gegen Joe Glenton gibt es auf den Seiten der britischen Friedensbewegung „Stop the War coalition.
Protestfaxe können hier bequem über connection e.V. online verschickt werden.
Im diesem Jahr sind in den ersten beiden Monaten des Jahres 108 Soldaten der Interventionstruppen umgekommen. Im Vorjahr, mit 519 Toten das bislang blutigste Jahr für die Interventionstruppen, waren es in diesen beiden Monaten 49 Tote. Die Toten unter den Aufständischen und der Zivilbevölkerung zählt niemand.
Die Friedensdemonstration, auf der Joe Glenton in London sprach, wurde auch von den britischen Grünen unterstützt. Am selben Wochenende, als in London für den Frieden demonstriert wurde, berieten die deutschen Grünen in Rostock über die Afghanistanpolitik. Den Aufruf der britischen Grünen zur Demo und einen Brief an die Delegierten in Rostock von Farid Bakht „International Coordinator der Green Party of England & Wales“ findet man hier. Farid’s Beschreibung der Differenzen zwischen britischen und deutschen Grünen:

It is unfortunate that the German Green Party is at odds with the Green Party of England & Wales on the matter of war.

WA

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