Minister de Maizière ist ein ehrlicher Mensch
Minister de Maizière ist im Gegensatz zu Anderen ein ehrlicher Mensch. Angesichts der monatelangen Märchenerzählungen in Sachen Abzug aus Afghanistan in 2014 rückte er die Dinge in einem Gespräch mit der Leipziger Volkszeitung am 12.12.2011 zurecht und befand:
„Sachlich falsch“ sei im Übrigen die These, dass nach 2014 keine deutschen Kampftruppen mehr in Afghanistan stationiert sein würden. „Die weiter geplante Ausbildung von afghanischen Infanteriekräften machen bei uns nicht die Sanitäter, sondern natürlich Infanteristen. Und das sind kampffähige Truppen.“ Es gehe also um deren Auftrag, nicht um deren Fähigkeiten. Es blieben kampffähige unterstützende Truppen, die weiter ausbildeten. Deren Zahl über das Jahr 2014 hinaus sei „völlig offen“.
Es bleibt zu hoffen, dass diese Klarstellung auch in den verschiedenen Politiker- und Medienbüros ankommt. Dann kann die Auseinandersetzung um den Afghanistankrieg etwas ehrlicher geführt werden, hoffentlich auch bei den GRÜNEN. Das Thema ist eben keineswegs „gelaufen“, weil die NATO sowieso bald abzieht. Dazu passt auch, dass die afghanische Regierung einem Stationierungsabkommen mit den USA für 25.000 US-Soldaten bis 2024 – geschrieben zweitausendvierundzwanzig – zugestimmt hat und dafür die Werbetrommel rührt.
Die Frage ist nun: Will die deutsche Regierung beim Afghanistankrieg ebenfalls bis 2024 mitmischen?